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„Den Prozess des Malens empfinde ich als ein Spiel, das seine Regeln niemals vollständig preisgibt. Bei aller bewussten Planung bleibt dieses Element des Unbekannten, Ungezähmten, Wilden, das mich fasziniert.“

(Helena Doerfel)
 

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Cornelia Veit

(Gekürzte Einführung zur Gemeinschaftsausstellung "Wildfläche" von Helena Doerfel und Marlo Wolf im Kulturbahnhof Eller , Düsseldorf, 2023)

 

Ungegenständlichkeit ist im fortschreitenden 21. Jahrhundert längst etabliert, aber im Verlauf des Schaffensprozesses schafft sich der Gegenstand einen eigenen Platz und geht oft mit dem Abstrakten eine
symbiotische Verbindung ein.

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Helena Doerfel erlaubt dem entstehenden und entstandenen Werk
Eigenständigkeit und Mitspracherecht, als einem gleichberechtigten Partner, der durchaus Geplantes und Beabsichtigtes über den Haufen werfen darf.

Freiheit und Automatismus „lassen Dinge passieren“, was sowohl (konstruktiv) zu völlig neuen Bildideen als auch (destruktiv) zu radikalen Änderungen und sogar kompletten Übermalungen führen kann.

Die Inanspruchnahme des Unbewussten führt durchaus zu Konflikten und Widersprüchen, denn es gibt formulierte Gedanken, Vorzeichnungen und auch Kritik, die Konsequenzen hat.

Der Begriff „Fläche“ erweist sich bei näherer Betrachtung als längst nicht so oberflächlich, wie es scheint. Natürlich ist erst einmal die Abgrenzung vom Körperlich-Plastischen gemeint. Aber Mal/Zeichenduktus und die verwendeten Materialien lassen Grenzen uneindeutig werden.

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Bei Helena Doerfel findet sich pastoser Farbauftrag aus der Tube, der sichtbaren Schatten wirft, auch verbindet sie gemalte Ölfarbe und gesprühtes Acryl. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt bei Helena Doerfel
auf der höchst expressiven Darstellung differenzierter Aspekte menschlicher Beziehungen mit ihren Machtverhältnissen, Geschlechterrollen und extremen Gefühlszuständen und der Sichtbarmachung von Unveränderlichkeit und Vergänglichkeit, die sich beispielsweise in Symbolen wie Edelsteinen und Rosen manifestieren.

Die Betrachter sind eingeladen auf eine mentale Reise mit einem Ziel, das vermutlich sehr individuell ausfallen wird!

(Cornelia Veit)